Goldstadt Pforzheim
Auf dem Weg zurück nach Berlin bin ich mal wieder durch meine alte (temporäre) Heimat Pforzheim gekommen. Etwas Wehmut kommt doch auf, wenn ich durch die Stadt fahre. Mit Pforzheim verbinde ich die tolle Zeit meiner Ausbildung an der Goldschmiedeschule. Innerhalb von drei Jahren habe ich unglaublich viel über das Goldschmieden gelernt und interessante Menschen aus der Schmuckindustrie kennengelernt. Aus meiner Ausbildungszeit stammen noch heute meine Kontakte in die dortige Schmuckindustrie. Von Galvanik, Gießerei, Scheideanstalt bis zu Graveuren nutze ich dort alles.
Leider musste ich in den letzten Jahren beobachten, wie kleine Unternehmen den Betrieb einstellen, da viele Schmuckhersteller lieber billig im Ausland produzieren lassen. In der Zeit vor dem 1. Weltkrieg arbeiteten fast 40.000 Leute in der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie. Heute sind es nur noch ca 11.000.
Vielen ist Pforzheim als Goldstadt ein Begriff und ich wünsche mir, dass das noch lange so bleibt. Markgraf Karl-Friedrich errichtete 1767 eine Schmuck- und Uhrenmanufaktur in der Stadt, um dort Waisenkindern eine Ausbildung zu ermöglichen. Dies war der Grundstein der Schmuckindustrie in Pforzheim.
Die Goldstadt Pforzheim hat heute eine über die Jahre gewachsene Infrastruktur und optimierte Fertigungsprozesse, die einzigartig sind. Dadurch hat man die einmalige Möglichkeit, alle Abläufe in der Herstellung des eigenen Schmucks mit kompetenten Partnern zu besprechen und im Detail zu optimieren.
Dies kann ich mir in Berlin nur erträumen. Trotzdem ist Berlin meine Wahlheimat, aber ich werde weiterhin im engen Kontakt mit der Stadt Pforzheim sein.